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Gastroenterologische Schwerpunktpraxis Goch
Gerhard M. Schnitzler & Frank Ramann

Vorbereitung Magenspiegelung (Gastroskopie)

Was ist eine Magenspiegelung?

Bei der Magenspiegelung (Gastroskopie) betrachtet der Arzt die Speiseröhre (Ösophagus), den Magen (Gaster) und den Zwölffingerdarm (Duodenum) mit Hilfe eines speziellen Endoskops. Deshalb wird diese Untersuchung auch richtiger als Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) bezeichnet.

Wann ist eine Magenspiegelung erforderlich?

Bei folgenden Symptomen und Beschwerden ist eine Gastroskopie sinnvoll:

  • unklare Schluckstörungen
  • anhaltendes oder wiederkehrendes Sodbrennen
  • länger anhaltende Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen
  • Verdacht auf Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür
  • Suche nach Magenbakterien (Helicobacter pylori)
  • unklare Blutarmut (Anämie)
  • Kontrolle nach Magen-Operationen
  • Auftreten von schwarzem Stuhlgang (Teerstuhl)

Womit wird die Magenspiegelung durchgeführt?

Die Magenspiegelung erfolgt mit einem Gastroskop. Ein Gastroskop stellt ein high-tech-Instrument mit einem äußerst komplizierten »Innenleben« dar. Das moderne Gastroskop ist -oberflächlich betrachtet - ein etwa 1,30 cm langer, biegsamer schwarzer Schlauch mit einem Außendurchmesser von etwa 9 mm oder weniger und einem sich anschließenden Bedienteil mit mehreren Handrädern und Ventilen. In den flexiblen Schlauch sind Lichtleiter, Abwinklungszüge, Kanäle für Lufteinblasung und Luftabsaugung, Wasserspülung und zusätzliche Instrumentierkanäle für Probenentnahme etc. eingebaut. In der Gastroskopspitze befindet sich ein hoch auflösender Weitwinkel-Video-Chip, der uns die brillanten Bilder aus dem Magen liefert. Die Gastroskopspitze mit dem Video-Chip kann in alle Richtungen abgewinkelt werden, und erlaubt so, alle Bereiche der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms zu untersuchen.

Wie wird eine Magenspiegelung durchgeführt?

Die Magenspiegelung dauert nur 5 bis max. 10 Minuten und sie ist schmerzlos!

Vor der Untersuchung werden evtl. vorhandene Zahnprothesenteile entfernt und der Rachen wird mit einem Spray unempfindlich gemacht. In bequemer Linksseitenlage wird ein Schutzring zwischen die Zähne platziert.

Bei besonders ängstlichen und empfindlichen Patienten kann ein an den Bedarf angepasstes Beruhigungsmittel, oder auch – wenn nötig – ein Kurznarkotikum (Propofol) verabreicht werden. Während der gesamten Untersuchungszeit werden Pulsfrequenz und Sauerstoffsättigung des Blutes automatisch überwacht. Nun konzentrieren Sie sich auf ruhiges, regelmäßiges Durchatmen. Sie bekommen immer ausreichend Luft, Ihr Atem wird nie behindert. Speichel lassen Sie aus den Mundwinkeln abfließen. Das Gastroskop wird nun unter Sicht über den Mund in die Speiseröhre bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Beim Zurückziehen des Gerätes werden alle Abschnitte unter Einblasen kleiner Mengen Luft inspiziert und es werden Schleimhautproben entnommen. Diese Prozedur bereitet keine Schmerzen und wird in aller Regel nicht wahrgenommen.

Gibt es Komplikationen bei der Magenspiegelung?

Komplikationen sind dank ständiger und konsequenter Weiterentwicklung der Geräte und der Untersuchungsabläufe sowie der großen Erfahrung der Untersucher äußerst selten geworden! Die routinemäßig durchgeführte Magenspiegelung in der Hand des Spezialisten (Gastroenterologe) gilt heute als ungefährliches Untersuchungsverfahren, selbst für Patienten mit einer Herz- oder Lungenkrankheit. Verletzungen der Organe stellen heute eine ausgesprochene Seltenheit dar. In wenigen Fällen kann es durch eine verabreichte Beruhigungsspritze zu Störungen der Atemfunktion und des Herz-Kreislaufsystems kommen. Die Rachenbetäubung kann in sehr seltenen Fällen bei entsprechend allergisch reagierenden Patienten zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen (Allergiepaß zur Untersuchung mitbringen!). Auch Gebissschäden insbesondere bei lockeren Zähnen kommen als Rarität vor.

Unsere Praxis verfügt über eine moderne Notfall-Ausstattung mit allen erforderlichen Techniken und Geräten. Unser qualifiziertes Assistenz-Personal wird regelmäßig in den automatisierten Abläufen der optimalen Notfallbehandlung geschult.

Was muss ich vor der Magenspiegelung beachten?

Der Magen muss für die Untersuchung vollständig leer sein. Sie sollten vor der Magenspiegelung weder feste (12 Stunden) noch flüssige (3 Stunden) Nahrung einnehmen.

Als Richtlinie für die Nüchternzeiten kann gelten:

  • letzte Aufnahme fester Nahrung 20:00 Uhr des Vortages
  • letzte Aufnahme klarer Flüssigkeiten 23:00 Uhr des Vortages

Vor der Magenspiegelung erhalten Sie einen Aufklärungsbogen, der noch einmal alle Details erklärt. Lesen Sie diesen bitte sorgfältig durch und unterschreiben anschließend. Vor der Untersuchung sprechen Sie mit dem Arzt und stellen noch offenen Fragen zur Untersuchung. Bringen Sie bitte Ihren Allergiepaß zur Untersuchung mit!

Sollten Sie eine Beruhigungsspritze wünschen, müssen Sie eine Begleitperson organisieren, die Sie nach Hause fährt und noch weitere 4-5 Stunden daheim nach Ihnen schauen kann. Bedenken Sie, dass Sie wenigstens bis zum nächsten Morgen nicht mehr motorisiert am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Sollten diese Vorraussetzungen nicht gewährleistet sein, können wir Ihnen keine entsprechende Beruhigungsspritze geben!

Was muss ich nach der Magenspiegelung beachten?

Durch das verabreichte Oberflächenbetäubungsspray ist Ihr Rachen nach der Untersuchung noch für ca. 30- 60 Minuten betäubt. Dies kann dazu führen, dass die lebensnotwendigen Schluckreflexe nicht ausreichend funktionieren und die Gefahr besteht, dass Sie sich »verschlucken« und Nahrung oder Flüssigkeit in die Luftwege gelangt. Warten Sie also noch wenigstens 60 Minuten nach der Magenspiegelung bis zur ersten Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme. Leichter Druck im Halsbereich nach der Untersuchung ist völlig harmlos und verschwindet von selbst. Vermehrte Luft im Magenbereich kann durch einfaches Aufstoßen beseitigt werden.